Bei der Planung, dem Bau und der Sanierung von Gebäuden sind viele Unternehmen beteiligt. Die komplexe Koordination der Projektbeteiligten macht Gebäudeautomation zu einem zentralen Element. Dennoch wird ihre Bedeutung oft unterschätzt und muss in vielen Projekten erneut gerechtfertigt werden. Gründe dafür sind Unwissenheit, fehlende Integrationsplanung, technologische Vielfalt und mangelnde Abstimmung.
Doch Gebäudeautomation bietet erheblichen Mehrwert. Wie kann dieser optimal genutzt werden? Welche Herausforderungen gibt es? Wie wird die Wertschöpfungskette in Zukunft aussehen? Der von Eplan initiierte „Runde Tisch Gebäudeautomation“ in Engelberg setzt sich mit diesen Fragen auseinander und bietet wertvolle Einblicke und Lösungen.
In diesem Blogbeitrag berichten wir über die Diskussionen und Erkenntnisse des Runden Tisches. Finden Sie heraus, wie Ihr Unternehmen im Vergleich abschneidet und welche Schritte notwendig sind, um schneller, kostengünstiger und energieeffizienter zu planen.
Am Anfang stehen die Automationsschemata: Nach diesem Grundsatz projektiert die Kreutzpointner Gruppe sehr umfangreiche und komplexe Projekte der Gebäudetechnik. Die Entscheidung für das am besten passende CAx-Werkzeug zur Vorplanung hat man sich nicht leicht gemacht. Nach zwei Jahren Evaluieren und Testen hat das Unternehmen Eplan Preplanning eingeführt – und diese Wahl nicht bereut.
Fordern Sie sich unseren Anwenderbericht an und erfahren Sie mehr.Wir setzen unter anderem auf Eplan PrePlanning für die Erstellung von R&I-Fliessschemen (P&ID) und von Automationsschemen. Bei der Schaltschrankplanung arbeiten wir mit EPLAN Electric P8 und, bei der 3D-Planung und -Darstellung mit Eplan Pro Panel.
Bei der Abstimmung von Eplan Projekten mit unseren Partnern nutzen wir die Cloud-Lösung Eplan eVIEW. Unsere Partner verfügen somit über ein vollständiges Abbild ihrer gebäudetechnischen Anlagen.
Christian Hofer, Geschäftsführer EliteBuildingArchitec
Die Teilnehmer wurden im Vorfeld gezielt ausgewählt und eingeladen. Der Fokus lag darauf, ein möglichst breites Wissen aus der gesamten Wertschöpfungskette des Bauwesens in der Schweiz, insbesondere der Gebäudeautomation, abzudecken. Daher bestand die Gruppe aus Planern, Systemintegratoren und Herstellern von Hardwarekomponenten. Auch die Struktur der einzelnen Unternehmen spielte eine wichtige Rolle bei der Auswahl. Es war wesentlich, dass etablierte Unternehmen mit langjähriger Erfahrung und gefestigten Arbeitsprozessen ebenso vertreten waren wie jüngere Unternehmen mit innovativen Ansätzen.
Die Herausforderungen im Arbeitsalltag der Unternehmen sind vielfältig. Im Detail zeigte sich, dass die Unterschiede in der Unternehmensgrösse und im Leistungsangebot innerhalb der Wertschöpfungskette lagen. Dennoch liessen sich auch globale Herausforderungen ableiten, die alle Unternehmen betrafen. Dazu zählten:
Trotz ihrer entscheidenden Rolle für einen effizienten Gebäudebetrieb wird die Gebäudeautomation in den Planungsprozessen noch immer unterschätzt. Oft werden Auftraggeber nicht frühzeitig oder umfassend genug über die Bedeutung und die Vorteile der Gebäudeautomation informiert. Dies führt dazu, dass die Integration der Gebäudeautomation häufig erst in einem späten Stadium der Projektplanung erfolgt, was optimale Lösungen und Prozessabläufe verhindern kann.
Das mangelnde Bewusstsein für die Bedeutung der Gebäudeautomation führt oft dazu, dass Diskussionen schnell auf Kostenfragen reduziert werden. Der vorherrschende Grundsatz lautet häufig: „Gebäudeautomation ja, aber nur zu minimalen Kosten.“ In vielen Projekten werden selbst Investitionen, die nur 2% des Gesamtprojektwertes ausmachen, als zu hoch betrachtet.
In Projekten, an denen zahlreiche Beteiligte mitwirken, kommen oft unterschiedliche Kommunikations- und Arbeitssysteme zum Einsatz. Dies erschwert den Informationsaustausch und die Kommunikation erheblich, selbst innerhalb grosser Unternehmen zwischen verschiedenen Abteilungen. Zudem fehlt es häufig an einem umfassenden Verständnis für die Planungsprozesse, was zu ineffizienten Doppelarbeiten führen kann: Informationen, die bereits bei einem Projektteilnehmer vorhanden sind, werden anderweitig unter grossem Aufwand erneut beschafft. Gleichzeitig werden in einem Unternehmen vorhandene Daten, die anderen Projektbeteiligten nützlich wären, nicht effektiv geteilt, was zusätzliche Kosten und Zeitverluste verursacht.
Standards sind das Fundament für Standardisierung, die wiederum entscheidend für die Effizienzsteigerung ist. Die Vielzahl an Kommunikations- und Arbeitssystemen erschwert jedoch eine branchenweite Standardisierung. Unternehmen entwickeln daher oft eigene Standards, um interne Prozesse zu vereinheitlichen. Dies führt jedoch zu einem Problem in Projekten: Diese firmenspezifischen Standards sind nicht mit denen anderer Unternehmen kompatibel, was den Datenaustausch signifikant erschwert. Diese Problematik betrifft nicht nur die Kommunikation zwischen den Projektbeteiligten, sondern auch die Integration mit Systemen von Lieferanten, Produktkatalogen, BIM-Modellen und Gebäudemanagementsystemen.
Die Datenhaltung stellt Unternehmen vor grosse Herausforderungen: Redundante Datenquellen, unterschiedliche Versionsstände und variierende Digitalisierungsgrade (sowohl unternehmensintern als auch projektübergreifend) erschweren eine effiziente Datenverwaltung. Darüber hinaus hat die Zunahme der Arbeits- und Kommunikationskanäle in den letzten Jahren, darunter Projekträume, Fachanwendungen, MS Office Lösungen und diverse Smart Apps, die Komplexität weiter erhöht. Die Vielfalt dieser Werkzeuge führt oft zu einem Verlust der Übersichtlichkeit, was die Koordination innerhalb des Projekts und zwischen den beteiligten Parteien erheblich erschwert.
Der Fachkräftemangel ist ein allgegenwärtiges Problem in der Gebäudeautomation und betrifft alle Akteure im Ökosystem, von der Planung über die Ausführung bis hin zur Systemintegration und dem Service. Die Situation wird dadurch weiter verschärft, dass die Aufgaben der vorhandenen Fachkräfte durch gesetzliche Regelungen, steigende Anlagenkomplexität und fortschreitende Digitalisierung einem kontinuierlichen Wandel unterliegen. Dies stellt die Branche vor die Herausforderung, sich ständig anpassen und weiterentwickeln zu müssen.
Die Gruppe bestand aus Planern, Systemintegratoren und Herstellern von Hardwarekomponenten. Auch die Struktur der einzelnen Unternehmen spielte eine wichtige Rolle bei der Auswahl. Es war wesentlich, dass etablierte Unternehmen mit langjähriger Erfahrung und gefestigten Arbeitsprozessen ebenso vertreten waren wie jüngere Unternehmen mit innovativen Ansätzen.
Während der Workshops kam es zu einem regen, konstruktiven Austausch der Teilnehmer untereinander.
Das Netzwerk wird auch nach der Veranstaltung noch in Kontakt bleiben.
Dank der Standardisierung des Datenaustauschs mittels einer GA-Funktionsliste, angelehnt an VDI-Normen, werden Mehrfacharbeiten reduziert, Synergien genutzt, Fehlerquellen minimiert und Folgekosten durch nicht entstandene Fehler verhindert.
Eine grosse Herausforderung liegt in nicht ausreichend bzw. ungenügend spezifizierten Ausschreibungen. Auf Grund dessen kommt es häufig zu Nachträgen, die automatisch zu erhöhten Kosten sowie Zeitverzögerungen führen. Wünschenswert ist die Steigerung der Qualität innerhalb der Planungshase sowie der verbesserten Bereitstellung von Planungsdaten beispielsweise für den Systemintegrator.
Die eindeutige Identifizierung der Daten vom Planungsstadium über die Ausführung bis zum Betrieb verbessert die Datenqualität, reduziert Fehler, verringert Mehrarbeit und vermeidet Probleme bei der Bewirtschaftung. Projekte werden in kürzerer Zeit mit höherer Qualität kostengünstiger umgesetzt. Eine einmalige Erfassung und systemübergreifende Verteilung von Daten, verringert den Aufwand in allen Bereichen.
Die Umstellung auf digitale, zentrale Datenablagen wie Cloud-Lösungen kann die Probleme von redundanten Daten und von unterschiedlichen Revisionsständen von Dokumenten lösen. Weiterhin bieten Systeme mit durchgängigen Datenplattformen und der Möglichkeit der Integration in vorhandene IT-Infrastruktur, die Möglichkeit, Projektdaten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg von der Spezifikation bis hin zum Betrieb kontinuierlich anzureichern, auszutauschen und auszuwerten.
Die Verwendung von Eplan PrePlanning in der Fachplanung ermöglicht bereits in der Phase 3 die Erfassung von Prinzipschemata. Auf diese können dann Integratoren ab der Phase 5 aufbauen. Dieser Prozess vereinfacht die Erstellung von Datenpunktlisten sowie die Schema-Generierung. Durch die Datenfortführung können Mehrarbeiten und Fehler vermieden werden.
Um dem Fachkräftemangel in der Gebäudeautomation entgegenzuwirken, sind die Vereinfachung von Prozessen, die Einrichtung von Kontrollpunkten entlang der gesamten Wertschöpfungskette und der Einsatz von Qualitätsmanagement-Tools hilfreich. Vor allem sollte jedoch die Aufmerksamkeit für das Feld der Gebäudeautomation erhöht und die Attraktivität der Berufe in Planung, Integration und Betrieb gesteigert werden. Eine Schlüsselrolle spielen dabei attraktive Weiterbildungsangebote, die auch für Quereinsteiger zugänglich sind. Zudem ist die Weiterentwicklung von Softwarelösungen entscheidend, um normen- und regelgerechtes Engineering zu vereinfachen und somit zugänglicher zu machen.
Die Mehrwerte der Gebäudeautomation müssen den Bauherren, Investoren, Architekten und Planern stärker vermittelt werden, um das Verständnis und die Bereitschaft zur Investition in diese Technologien zu erhöhen. Herausforderungen wie Energiemanagement und CO2 Reduktion bieten gute Ansatzpunkte, um den Bauherren und Investoren effiziente Lösungen mittels Gebäudeautomation aufzuzeigen.
Alle Teilnehmer haben die gute und konstruktive Atmosphäre des Runden Tisches der Gebäudeautomation sehr geschätzt, besonders den von Beginn an offenen und vertrauensvollen Austausch zwischen den Personen und Unternehmen. Der erste Runde Tisch der Gebäudeautomation hat gezeigt, dass zahlreiche Herausforderungen an verschiedenen Stellen innerhalb der Wertschöpfungskette bestehen. Gleichzeitig gibt es jedoch bereits realisierte Lösungen und durchdachte Lösungsansätze.
Die Initiative von Eplan, einen solchen Personenkreis zusammenzubringen, wurde von den Teilnehmern sehr gelobt. Jeder Einzelne konnte durch die Teilnahme seine Erfahrungen erweitern und sein Netzwerk an Experten ausbauen. Der Teilnehmerkreis wird weiterhin im Austausch bleiben und Erfahrungen sowie Best Practices miteinander teilen.